Gedanken am Morgen, Gefühle am Abend……

„Ich gehe jetzt schlecht mit mir um. Auch wenn die Antwort darauf in der Vergangenheit liegt, kann es nicht eine Entschuldigung für Heute sein. “

Dieser Gedanke kam mir gestern beim duschen. Komischerweise kommen mir solche Gedanken immer beim duschen. Geht es euch manchmal auch so?

Aber ich sollte wohl von vorne fangen und das wohl auch in Kürze. Ich will euch ja nicht langweilen. Momentan bin ich krank geschrieben, nachdem ich wohl die letzten Tage und Wochen draußen gearbeitet habe. Also, egal welches Wetter. Auf die wohl aufkommende Erkältung nicht reagiert wurde es dann letzte Woche Dienstag so heftig das ich zum Bereitsschaftsarzt gehen musste. Übrigens eine Frau. Meine Hausärztin hat wegen Karneval zu. ( Hier hat wohl wegen Karneval alles zu ? )

Jedenfalls hat diese Bereitschaftsärztin mich dann auch direkt länger krank geschrieben. Sie wollte oder konnte gar nicht glauben, das ich so arbeiten war. Ok, lange Rede kurzer Sinn. Jedenfalls wurde die Erkältung, wenn man sie so nennen mag, dann richtig schlimm und ehrlich gesagt so eine Erkältung hatte ich irgendwie noch nie. ( Kann fast nix essen weil mir selbst die Zähne, neben Ohren, Hals, weh tun, bei heiß/kalt etc. )

Ok, so weit so gut. Nun hatte oder sollte ich mich ja ausruhen. Etwas was ich sonst ja so gut vermeiden kann. Warum? Weil ich dann ja erst recht zu mir, meinen Gefühlen, Gedanken und auch zu meinen Schwächen finde. Ehrlich, gestern schrieb ich einem Freund per Whatsup das ich ein Meister der Verdrängung bin. Aber das geht halt nicht immer, wie ihr sicher wisst.

Übrigens finde ich erstaunlich wie wenig „Freunde“ man hat, mit denen man wirklich offen reden kann, ohne diesen Leistungstress bezüglich, ich bin ja so cool Mann. Geht es eigentlich immer nur darum? Ist das bei Frauen anders?

Aber zurück. Ihr wisst, ich habe Probleme mit meinen Gefühlen eben wegen Vergangenem. Und ich bin sicher dabei geht es nicht mehr darum was andere dazu meinen sondern was ich selbst dazu sage, denke. So weit klar, oder? Weil da fängt es irgendwie an, meint ihr nicht?

Jedenfalls meinte ich während meiner Tage jetzt hier auch etwas für meine Psyche tun zu müssen. Allein deswegen schon weil ich dann in den letzten Nächten auch schlecht schlief und ziemlich übel aufwachte. So richtig mit Ängsten und so. Träume. Träume können sicherlich etwas aussagen und auch beeindrucken. Ob sie immer direkt einen Sinn ergeben sei mal dahin gestellt. Jedenfalls drehten sich meine Träume in jenen Nächten über meine Mutter, meinen Bruder und all die „schönen“ Dinge, die mich sowieso immer quälen. Vielleicht waren es ja auch richtige Fieberträume, wobei ich eigentlich kein Fieber hatte. ( Jedenfalls nicht bewusst 🙂 )

So began ich gestern in dem Buch weiter zu lesen, ich hatte es vor langer Zeit begonnen, was sich um gerade jenes Thema handelt, was mich schon ein wenig berührt. „Selbstmitgefühl“. Ahja, dachte ich noch anfangs. Doch schon kurze Zeit später wurde aus dem Ahja, ein schlucken und dann noch mehr. Und wie gesagt, gestern ließ ich dann nach längerer Zeit einfach da weiter, wo ich stehen geblieben war. Nach ein oder zwei Stunden des lesens ging es mir da gar nicht mehr so gut. Nicht weil die Zeilen so schrecklich waren, sondern eher weil sie mir auch einen Spiegel vor hielten. Denn unter anderem versuche ich den Schmerz zu vermeiden, weil ich einfach eine falsche Vorstellung davon habe, wie eben damit umzugehen ist. Oder ich damit umzugehen habe. Ich die Gedanken habe, das ich genau mit diesen Schmerzen nicht umgehen kann, das es Schwäche ist und Schwäche für mich ein wenig wie untergehen ist. So weit so gut. Aber anstatt dafür Verständnis aufzubringen verurteile ich mich dafür, was es dann ja noch schlimmer macht. Selbstmitgefühl? Ehrlich, das kannte ich vorher gar nicht.

So, wie ich jetzt teilweise selber mit mir umgehe, ist genau das was früher jeden Tag passiert ist. Vielleicht noch etwas schlimmer. Wenn ich JETZT für mich selber kein Verständnis aufbringe, wer dann? Wie könnte das jeman anders? Meine ganzen Ängste entstehen einfach aus dem psychischen Leistungsdruck den ich mir inzwischen selber mache. Wenn ich meine Ängste fühlen, denke ich das kriegst du nicht hin. Aber ist das so? Ich selber beurteile alles als totale Schwäche, Versagen etc. ! Von den wenigsten anderen habe ich das bis jetzt gehört !! Es geht mehr um Selbstakzeptanz. Sich selbst, seine Schwächen und auch Ängste annehmen. Ich glaube, ich habe noch einen guten Weg vor mir.

Wie der Weg funktioniert weiß ich noch nicht so genau. Wenn ich daran kratze fange ich innerlich an zu zittern und sehe meistens nur, was ich nicht kann. Also die Schattenseiten. Aber das, genau das ist etwas was ich gut kenne. Wenn mich jemand tröstet muss ich fast anfangen zu weinen. Warum? Weil ich es für unglaublich halte. Und das jetzt mit mir selber zu tun, ich glaube das wird ein kerniger Weg.

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